Zahlreiche Herausforderungen im mosambikanischen Finanzsektor: Fact-Finding-Mission der Sparkassenstiftung

Ein für Ende des Jahres geplantes neues Partnerschaftsprojekt ist das Ergebnis der zweiwöchigen Fact-Finding-Mission der Sparkassenstiftung in Mosambik

Zur Förderung der Finanziellen Bildung führte die Sparkassenstiftung 2014 und 2015 den Weltspartag erfolgreich in Mosambik ein. Dennoch ist der lokale Finanzsektor weiterhin von vielen Herausforderungen geprägt.

Welche Herausforderungen das sind und welche Aufgaben sich für die Verbesserung des mosambikanischen Finanzsektors stellen, das analysierte die Sparkassenstiftung auf einer zweiwöchigen Fact-Finding-Mission im Februar 2016. Mit dem Ziel, mögliche Ansätze für neue Projekte herauszuarbeiten, tauschten sich die Experten der Sparkassenstiftung vor Ort mit Vertretern der Makro-, Meso- und Mikroebene des Finanzsektors sowie mit weiteren Experten der Entwicklungszusammenarbeit aus.

Erfolgsgeschichte Weltspartag: Premiere zur Förderung der Finanziellen Bildung in Mosambik in 2014

Am 31. Oktober 2014 führte die Sparkassenstiftung erstmals den Weltspartag in der mosambikanischen Hauptstadt Maputo ein. Bereits im Jahr darauf wurden die Aktivitäten zur Förderung der Finanziellen Bildung von Kindern und Jugendlichen auf alle elf Provinzen des südostafrikanischen Staates ausgeweitet. Mit der Unterstützung von 15 lokalen Banken erreichten die Maßnahmen rund um den Weltspartag insgesamt mehr als 100 Schulen, über 30.000 Schülerinnen und Schüler konnten so an finanzielles Grundwissen herangeführt werden.

Ein großer Erfolg, dennoch bestehen weiterhin viele Herausforderungen im mosambikanischen Finanzsektor. Nur ein Fünftel der erwachsenen Bevölkerung spart – Rücklagen werden dabei meist nicht sicher bei der Bank eingezahlt, sondern informell verwaltet oder zuhause verwahrt. Das Bewusstsein der meisten Menschen dafür, wie wichtig finanzielle Rücklagen sind, ist in Mosambik nach wie vor wenig ausgeprägt. Zudem ist der Zugang zu Finanzdienstleistungen häufig begrenzt und sehr unausgewogen: Während in der Hauptstadt Maputo ein regelrechtes Überangebot besteht, werden die Menschen in ländlichen Regionen Mosambiks meist überhaupt nicht mit passenden Angeboten bedient. Informelle Anbieter von Finanzdienstleistungen wie „xitique“, rotierende Spar- und Kreditverbände, werden nach wie vor häufig in Anspruch genommen. Dies hat zur Folge, dass ein beachtlicher Anteil an Sparguthaben im Wirtschaftskreislauf fehlt und für Investitionen von Privatunternehmen nicht zugänglich ist, was sich wiederrum belastend auf die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung des Landes auswirkt. Das Niveau der Finanziellen Bildung der Bevölkerung und auch die Fachkenntnisse und Bildungsniveau der Mitarbeiter im Finanzsektor wurden in vielen Gesprächen vor Ort bemängelt.

Ab Ende des Jahres ist nun ein langfristig angelegtes Partnerschaftsprojekt in Mosambik geplant. Mögliche Schwerpunkt des Projekts haben zum Ziel, die Finanzielle Bildung der Bevölkerung, insbesondere die von Kleinstunternehmern, zu fördern, die Aus- und Fortbildung von Bankenpersonal zu fördern und den Zugang zu Finanzdienstleistungen im ländlichen Raum zu verbessern.

 

Ansprechpartner:

Inka Rank / Carina Lau
Sparkassenstiftung für internationale Kooperation
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Fax: +49 228 9703-6613

Deutsche Sparkassenstiftung für internationale Kooperation e.V.
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