Der Finanzsektor ist stark vom Klima- und Strukturwandel betroffen. Die Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer stehen vor neuen Herausforderungen, die sich auf ihre Fähigkeit auswirken, einen Kredit bedienen zu können. Die Finanzinstitutionen (FIs) müssen jetzt handeln und ihre Organisation auf nachhaltige und risikomindernde Weise auf dem Markt positionieren.
Das ESG Risk Radar ist eine kosteneffektive, erprobte und bewährte Methode, die von der Deutschen Sparkassenstiftung in Zusammenarbeit mit der Hochschule Kempten angeboten wird. Finanzinstitute können damit die Umwelt-, Sozial- und Corporate Governance-Risiken in ihrem Kreditportfolio analysieren und erfolgreiche Risikomanagementstrategien umsetzen. Das Tool bietet detaillierte Einblicke in die Wirtschaftssektoren des Landes, bewertet, wie stark diese vom Klima- und Strukturwandel betroffen sind, und ermittelt für jeden Sektor eine Risikobewertung. Aus der Analyse entsteht ein vollständiger Überblick über die ESG-Risiken im Kreditportfolio und eröffnet Finanzinstitutionen die Möglichkeit einer Risikokonzentrationsanalyse auf mehreren Ebenen, beispielsweise durch eine Heatmap-Analyse, die mit den Empfehlungen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) kompatibel ist.
Mit einer strukturierten Methode, die Risiken bewertet und vergleicht, können Finanzinstitutionen und Aufsichtsbehörden leichter erkennen, welche Risiken bestehen und wie sie erfolgreiche Risikomanagementstrategien umsetzen können.
Wie läuft der Prozess ab?
- Onboarding mit einem Einführungsworkshop zu Methodik und Zielerläuterungen.
- Desk Research mit anschließender ESG-Risikobewertung auf Branchenebene auf Basis von öffentlichen und nicht-öffentlichen Informationsquellen, internationalen Berichten und umfassender Literaturrecherche.
- Einbindung von lokalem Fachwissen und wissenschaftlichen Institutionen zur Auswertung und Optimierung der Bewertungen in einem Multi-Stakeholder-Prozess.
- Erstellung einer umfangreichen ESG-Risikodatenbank auf Branchenebene sowie von erklärenden Branchenprofilen (detaillierte Berichte für Branchen mit hohem ESG-Risiko).
- „Heatmap“-Auswertung für einzelne FIs sowie zusammengefasst auf Länderebene.
- Optional: Entwicklung von Branchenmodifikatoren als Mittel zur Verwendung des ESG-Risiko-Sektoren-Scores als Grundlage für die ESG-Risikobewertung auf Kreditebene.
- Vollständige Offenlegung der Ergebnisse und der Berechnungsmethode der Analyse für die Bewertung, Nutzung und Anpassung der Daten für die FIs.
Ergebnis:
Das Instrument bietet wesentliche Informationen, die die FIs für nachhaltige Umsetzungen benötigen, um widerstandsfähige Finanzmärkte zu unterstützen sowie sich besser an den Klimawandel anzupassen. Jeder Kredit, den die Finanzinstitutionen ihren Kundinnen und Kunden anbieten, durchläuft nun einen Risikobewertungsprozess, bei dem festgestellt wird, ob das Geschäft der Kundinnen und Kunden die Risikobewertung seines Sektors teilt oder ob seine Risikominderung ausreichend ist.
Daher kann das ESG Risk Radar als Standardinstrument für das Risikomanagement von Finanzinstitutionen verwendet werden.
Mit der Unterstützung des ESG Risk Radars ist jede Finanzinstitution fit für die Zukunft.