Die Gründung der Deutschen Sparkassenstiftung vor 30 Jahren markierte allerdings nicht den eigentlichen Beginn der entwicklungspolitischen Arbeit der Sparkassen-Finanzgruppe. Bereits Mitte der 60er Jahre erhielt die deutsche Sparkassen-Finanzgruppe Anfragen vor allem aus Afrika und Lateinamerika, den Aufbau von Mikrofinanzinstituten und regionalen Banken zu unterstützen.
Neben Mohammed Yunus, der in deutschen Sparkassen Ideen für die Gründung und Gestaltung der Arbeitsabläufe der mittlerweile weltbekannten Grameenbank sammelte, unterstützte die Sparkassen-Finanzgruppe in den 80er Jahren unter anderem den Aufbau von kommunalen Sparkassen in Peru. Diese entwicklungspolitischen Projekte wurden bis 1991 in einer Abteilung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) betreut.
Der Fall des Eisernen Vorhangs und der Zusammenbruch der Sowjetunion führten dann dazu, dass diese kleine Abteilung innerhalb des DSGV die immer zahlreicher werdenden Anfragen osteuropäischer Sparkassen nicht mehr bewältigen konnte. Dies führte am 12. Dezember 1991 zur Entscheidung der Mitgliederversammlung des DSGV, die Deutsche Sparkassenstiftung für internationale Kooperation e.V. (DSIK) zu gründen. Die DSIK nahm am 1. Juni 1992 ihre operative Tätigkeit auf.
Seitdem hat die Deutsche Sparkassenstiftung – direkt vor Ort, praktisch und praxisnah – die Erfahrungen und Erfolgsfaktoren der deutschen Sparkassen an Partner in über 100 Ländern weitergegeben. Durch die Gründung der DSIK konnte die Entwicklungszusammenarbeit der deutschen Sparkassen systematisiert, professionalisiert und deutlich ausgeweitet werden.
Mittlerweile sind 40 Mitarbeitende in Bonn und weltweit mehr als 340 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Deutsche Sparkassenstiftung tätig, in über 50 Ländern in Afrika, Lateinamerika, Zentral- und Südostasien und im Kaukasus. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt im Aufbau von Finanzsystemen und der Stärkung von lokalen Banken nach dem Vorbild der Sparkassen. Damit bekommen ärmere Bevölkerungsschichten sowie kleinste, kleine und mittlere Unternehmen einen Zugang zu Finanzdienstleistungen und damit eine Chance auf Entwicklung.
Die Arbeit der Deutschen Sparkassenstiftung hat viele Facetten: Sie reicht von umfangreichen Personalentwicklungs- und Trainingsmaßnahmen über die Implementierung von Kreditlinien für internationale Geber, die Gründung und Stärkung von Verbänden, die Beratung von Zentralbanken und Aufsichtsbehörden bis hin zum Aufbau von lokalen und regionalen Banken. Auch Ländliche Entwicklung und Green Finance spielen in den Projekten der Deutschen Sparkassenstiftung eine immer größer werdende Rolle.
Ansprechperson: Christina Heuft