Nach einer zweijährigen Orientierungsphase des Sparkassenpartnerschaftsprojektes in Kamerun hat im Januar 2016 die erste Projekthauptphase zur Stärkung der kamerunischen Dorfsparkassen begonnen. Anfang April unterzeichneten Annika Peukert, Projektreferentin für Ostafrika bei der Sparkassenstiftung für internationale Kooperation, und Wolfgang Osoa von MIFED (Microfinance et Developpement) nun ein neues Projektabkommen für die weitere künftige Zusammenarbeit.
Ziel des gemeinsamen Projekts ist es, die Finanzdienstleistungen der rund 240 Dorfsparkassen zugänglicher, günstiger und qualitativ hochwertiger zu gestalten, um dadurch die finanzwirtschaftliche Versorgung der ländlichen Bevölkerung zu verbessern.
Durch institutionelle Entwicklung soll außerdem MIFED, nationaler Dienstleister und Gründungsverband der Dorfsparkassen, gestärkt werden, um seinem Auftrag nachkommen zu können, die Dorfsparkassen zu unterstützen und die berufliche Bildung im kamerunischen Finanzsektor zu fördern.
Aus Nähe lernen: Einblicke in den Arbeitsalltag einer Dorfsparkasse
Bei dem Besuch einer Dorfsparkasse im ländlich gelegenen Awae verschaffte sich das Team aus Vertretern der Sparkassenstiftung und MIFED einen Einblick in die Funktionsweise eines solchen Instituts und sprach mit Mitarbeitern und Mitgliedern über Aufgaben, Anforderungen und Bedürfnisse, die sich in der Filiale stellen. Ausgetauscht wurde sich über Herausforderungen der Kreditvergabe im landwirtschaftlichen Umfeld ebenso wie über den Bedarf an Trainings im Bereich Risikomanagement und finanzieller Bildung von Kunden.
Entsprechende Fortbildungsmodule sind derzeit in Vorbereitung. Sie sollen im Laufe der dreijährigen Projektphase durch weitere Themen ergänzt werden und möglichst viele Dorfsparkassen erreichen.
Stärkung der Dorfsparkassen für finanzielle Inklusion in Kamerun
Kamerun ist Mitglied der zentralafrikanischen Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft (Communauté Economique et Monétaire de l’Afrique Centrale, CEMAC) und zeichnet sich innerhalb dieser nicht nur durch eine große volkswirtschaftliche Leistung, sondern auch durch relative politische Stabilität aus. Dennoch ist der Mikrofinanzsektor von Unterkapitalisierung sowie fehlender Professionalität geprägt, die auf das begrenzte Angebot von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zurückzuführen ist. Dadurch stagniert der Sektor und ist anfällig. Das wirkt sich auch auf die finanzwirtschaftliche Versorgung aus: Weniger als 15 Prozent der kamerunischen Bevölkerung verfügen über ein Bankkonto; das Verhältnis von weniger als zwei Banken pro 100.000 Einwohner ist selbst im Vergleich zu anderen Ländern aus dem subsaharischen Afrika niedrig. Weiterhin bestehen starke Einkommensunterschiede zwischen ländlicher und städtischer Bevölkerung.
Das Projekt der Sparkassenstiftung für internationale Kooperation mit MIFED zur Stärkung der Dorfbanken fügt sich ein in Kameruns nationale Strategie zur finanziellen Inklusion.
Die Dorfsparkassen in Kamerun sind in fünf Regionalverbänden genossenschaftlich organisiert und stützen sich meist auf das ehrenamtliche Engagement einiger Dorfmitglieder. Dadurch werden die angebotenen Finanzdienstleistungen wie beispielsweise die Annahme von Spareinlagen und Kreditvergabe, bezahlbar.
Weitere Informationen zum Sparkassenpartnerschaftsprojekt zur Stärkung der Dorfsparkassen in Kamerun erhalten Sie <link http: www.sparkassenstiftung.de projekte projekte-listedetails projekt verbesserung-der-professionalitaet-im-kamerunischen-mikrofinanzsektor-und-staerkung-von-mikrofinanzn _blank>hier
Ansprechpartner:
Annika Peukert / Carina Lau
Sparkassenstiftung für internationale Kooperation
Simrockstraße 4
53113 Bonn
Tel.: +49 228 9703-6622 /-6608
Fax: +49 228 9703-6613