Einblicke in die peruanische Sparkassenwelt: Zwei Monate mit der Sparkassenstiftung für internationale Kooperation in Lima – ein Erfahrungsbericht

Tobias Brill ist einer von zehn Stipendiaten, die dank des gemeinsamen Programms der Sparkassenstiftung und der Eberle-Butschkau-Stiftung 2016 die Chance erhielten, aus ihrem gewohnten Arbeitsumfeld in der Sparkasse auszubrechen und dafür in einem Projekt der Sparkassenstiftung für internationale Kooperation mitzuwirken. Getreu dem Motto des Stipendienprogramms „Raus aus der Komfortzone“ verließ der 28-jährige Mitarbeiter aus dem Vorstandsstab seine Heimatsparkasse Hameln-Weserbergland, um für rund zwei Monate als Junior-Kurzzeitexperte ein Projekt für den peruanischen Sparkassenverband in Lima zu unterstützen. Nach seinem Einsatz berichtet er von seinen Erfahrungen.

Normalerweise lebe ich in Hameln, einer beschaulichen Kleinstadt in Niedersachsen mit knapp 57.000 Einwohnern, die vor allem für ihre Sage des „Rattenfängers von Hameln“ bekannt ist. Dort arbeite ich im Vorstandsstab der Sparkasse Hameln-Weserbergland und bin außerdem im Fusionsmanagement meines Instituts tätig.

Das Stipendienprogramm der Sparkassenstiftung für internationale Kooperation und der Eberle-Butschkau-Stiftung hat meinen Arbeitsalltag für rund acht Wochen ordentlich auf den Kopf gestellt: Vom 16. April bis zum 04. Juli 2016 begab ich mich nach Peru, genauer gesagt nach Lima, einer 8,5-Millionen Metropole, um dort ein Projekt für die Sparkassenstiftung für internationale Kooperation zu unterstützen.

Was ich vor meinem Einsatz noch nicht wusste: Auch in Peru existieren Sparkassen, sogenannte „Cajas Municipales de Ahorro y Crédito“. Sie sind in den 80er Jahren nach deutschem Vorbild gegründet worden und weisen noch immer viele der deutschen Besonderheiten auf. Neben den peruanischen Sparkassen existiert zudem, ebenfalls wie in Deutschland, ein Sparkassenverband (namentlich „Federación de Cajas Municipales de Ahorro y Crédito“, FEPCMAC). Dieser vertritt die Interessen der peruanischen Sparkassen nach außen und unterstützt seine Mitglieder durch das Angebot verschiedenster Dienstleistungen.

Im Projektbüro der Sparkassenstiftung in Lima arbeiten zurzeit fünf lokale Experten. Ziel meines Einsatzes war die Durchführung eines Projektes zur Verbesserung der Kommunikation zwischen dem peruanischen Sparkassenverband und seinen Mitgliedssparkassen.

Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir in einem ersten Schritt alle vom Verband angebotenen Dienstleistungen erhoben sowie deren Kommunikation dokumentiert. In einem zweiten Schritt haben wir einen Großteil der über das ganze Land verteilten Sparkassen besucht, um mit deren Geschäftsführungen sowie Funktionsverantwortlichen darüber zu sprechen, wie sie die Thematik wahrnehmen und die angebotenen Dienstleistungen ihrer Meinung nach kommuniziert werden. In einem letzten Schritt haben wir die Antworten ausgewertet und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Hierbei konnte ich vor allem auf mein Wissen über die deutsche Sparkassen-Finanzgruppe zurückgreifen, welche in vielen Bereichen bereits ein Stück weiter ist und daher als „Best Practice“-Beispiel dienen konnte. Im Team prüften wir anschließend, ob die Handlungsempfehlungen auch zum kulturellen Arbeitsumfeld in Peru passen und stellten sie letztendlich der Geschäftsführung sowie dem Aufsichtsgremium des peruanischen Sparkassenverbandes vor. Mit erfreulichem Ergebnis: Alle der vorgeschlagenen Maßnahmen sollen umgesetzt werden!

In den etwas mehr als zwei Monaten habe ich das Land und die Leute kennen und lieben gelernt. DasLand ist mehr als dreimal so groß wie Deutschland und besitzt mit seinen drei unterschiedlichen Zonen (Küste, Gebirge und Regenwald) eine extrem abwechslungsreiche Landschaft. Die Peruaner habe ich als sehr aufgeschlossene und freundliche Personen erleben dürfen, die stets das Positive am Leben sehen. Auch an das Essen habe ich mich sehr schnell gewöhnen können.

Austausch der Experten: Von Hameln nach Peru und umgekehrt

Ebenfalls sehr erfreulich war, dass es im Anschluss an das Projekt sogar auch einen Austausch in die andere Richtung gegeben hat: So fragte der peruanische Sparkassenverband an, ob nicht zwei Mitarbeiter der peruanischen Sparkassengruppe meine Sparkasse besichtigen könnten. Dieser Bitte sind wir gerne nachgekommen. Nach einem kurzen Rundgang durch unsere Hauptstelle ließen es sich Alois Drube, stellvertretender Vorsitzender und Vorstandsmitglied Klaus F. Tobisch nicht entgehen unsere Gäste persönlich willkommen zu heißen und sich über die Unterschiede zwischen dem deutschen und dem peruanischen Sparkassensystem auszutauschen.

Aus der Zeit in Peru und der Zusammenarbeit mit den lokalen Experten der Sparkassenstiftung für internationale Kooperation habe ich viele wertvolle Erfahrungen mitnehmen dürfen, die ich nicht missen möchte. Mein Dank geht an dieser Stelle vor allem auch noch einmal an den Vorstand und das Personalmanagement der Sparkasse Hameln-Weserbergland, die mir diesen sehr interessanten Auslandseinsatz ermöglicht haben; darüber hinaus natürlich auch an die Sparkassenstiftung für internationale Kooperation und die Eberle-Butschkau-Stiftung für die sehr gute organisatorische Begleitung sowie an das sehr freundliche und hilfsbereite Projektteam vor Ort.

 

Weitere Informationen zum Stipendienprogramm der Sparkassenstiftung und der Eberle-Butschkau-Stiftung finden Sie<link fileadmin user_upload pdf flyer_2016_final.pdf> hier

 

Ansprechpartner:

Matthias Fohs / Carina Lau
Sparkassenstiftung für internationale Kopperation
Simrockstraße 4
53113 Bonn

Tel.: +49 228 9703 6617 / 6608
Fax.: +49 228 9703 6613

Deutsche Sparkassenstiftung für internationale Kooperation e.V.
Simrockstraße 4, 53113 Bonn

Telefon: 0228 9703-0
Fax: 0228 9703-6613 oder -6630

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