Heinrich Haasis ist Ehrenpräsident des Weltverbandes der Sparkassen und Retailbanken (WSBI)

Bonn, 16. November 2018 – Nach zwei Amtszeiten legte Haasis am 14. November 2018 auf dem 25. Weltkongress der Sparkassen und Retailbanken in Neu Delhi sein Amt als aktiver WSBI-Präsident nieder. Gleichzeitig wurde er zum ersten Ehrenpräsidenten des 1924 in Mailand gegründeten Verbandes mit Sitz in Brüssel ernannt.

Mitglieder aus über 30 Ländern waren in Neu-Delhi vertreten und dankten Haasis, früherer Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), für seine außerordentlich engagierte und aktive Arbeit in den letzten Jahren. Seine Nachfolge tritt Isidro Fainé an, Präsident der Ceca (spanischer Sparkassenverband) und Vorstandsvorsitzender der Caixa Holding aus Barcelona. Er hob bei seiner Laudatio hervor, dass Haasis den Verband nach der Finanzkrise neu positioniert habe.

Während seiner Präsidentschaft von 2012 bis 2018 stabilisierte Haasis WSBI und führte die internationale Organisation nicht nur durch eine Ära weitreichender globaler regulatorischer Veränderungen nach der Bankenkrise, sondern trieb auch die Digitalisierung der Banken voran und machte sich stark für finanzielle Inklusion. Er sorgte außerdem für einen Anstieg auf 108 WSBI-Mitglieder. Der Verband vertritt heute über 6.000 Sparkassen und Retailbanken in mehr als 80 Ländern. Während seiner Amtszeit fokussierte sich WSBI auf einen verstärkten Austausch mit dem Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht, veröffentlichte Positionspapiere mit stärkerer globaler Ausprägung, und organisierte Konferenzen parallel zu den G20-Treffen, um die Position der Sparkassen darzulegen.

Als Folge der internationalen Finanzkrise hatten alle Länder immer mehr Regulierungen erlassen. Diese Regulierungen, wie beispielsweise Basel III, waren fast immer nur auf international tätige Großbanken ausgerichtet, galten aber auch für lokale Institute. Haasis machte sich stark für eine adäquate Regulierung und stellte die Interessenvertretung der Sparkassen und Retailbanken auf politischer Ebene neu auf. In regelmäßigen Gesprächen mit internationalen Organisationen wie der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington und der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel/Schweiz vertrat Haasis wirkungsvoll die Belange lokal ausgerichteter Banken.

Haasis erklärte in seiner Rede auf dem Weltkongress in Neu Delhi: „Wir erinnerten die Gesetzgeber daran, dass Sparkassen und Retailbanken ein anderes Geschäftsmodell darstellen, welches eine essenzielle Bedeutung für die hat. Wirtschaftliche Entwicklung, gerade in ländlichen Räumen weltweit, ist nur möglich, wenn aus der lokalen Geldschöpfung auch wieder eine faire Kreditgewährung an Selbstständige, Handwerker und die mittelständische Industrie stattfindet. Stabilität in der Finanzwirtschaft ergibt sich ausschließlich aus Dezentralität. Die Finanzkrise hat nachdrücklich gezeigt, dass die Gefahren für diese Stabilität umso größer sind, je mehr Zusammenballungen in international agierenden Banken erfolgen.“

Haasis lenkte WSBI auch erfolgreich durch die Herausforderungen der Digitalisierung, die über die Bankenlandschaft herein brachen. Unter seiner Aufsicht wurde die Digitalisierung des Bankwesens früh erkannt, als Banken begannen, sich neue technologische Durchbrüche zu eigen zu machen. Um die Mitgliedsbanken dabei zu unterstützen, Innovationen nachhaltig einzuführen, förderte WSBI den Erfahrungsaustausch durch Webinare, Konferenzen und Workshops.

Haasis ergänzte: „WSBI-Mitglieder nutzen Technologien, um der bevorzugte Dienstleister für alle Bevölkerungsgruppen zu bleiben. Physische Präsenz, vor allem durch ein Zweigstellennetz, werden Teil dieses Dienstleistungsmixes bleiben. Die Mitglieder finden ihre Balance zwischen ‘bricks and clicks’, also dem Service in Geschäftsstellen und Online-Dienstleistungen. Auf diese Weise sind Sparkassen und Retailbanken zur Stelle, wo und wann immer man sie braucht.“

Während seiner Präsidentschaft erreichte das Engagement für finanzielle Inklusion ein neues Niveau. Im Rahmen des Weltkongresses in Marrakesch im Jahr 2012 forderte das WSBI ganz unverfroren ein „Konto für jeden“. Diese Forderung wurde im Jahr 2015 noch weitergeführt, als sich das WSBI den Zielen der Weltbank verpflichtete, bis zum Jahr 2020 einen Zugang zu Finanzdienstleistungen für alle Bevölkerungsschichten zu schaffen. In dem Jahr verkündete das WSBI seine Ambitionen, an diesem Zugang mitzuwirken. Seit dieser Zeit haben die WSBI-Mitgliedsbanken 340 Millionen zusätzliche Konten für 234 Millionen Kunden eröffnet.

Haasis ist als Ehrenpräsident des WSBI weiterhin in die Arbeit der internationalen Organisation eingebunden. Seine vielen internationalen Kontakte und seine Akquise sind nach wie vor gefragt. Daher bleibt er auch weiterhin Präsident des WSBI Advisory Service (Beratungsgesellschaft)und wird, auch in seiner Funktion als WSBI-Ehrenpräsident, künftig an Sitzungen teilnehmen. Außerdem bleibt er in Deutschland weiterhin ehrenamtlich Vorstandsvorsitzender der Sparkassenstiftung für internationale Kooperation in Bonn. Die Sparkassenstiftung ist aktuell in rund 50 Ländern mit Projekten der Entwicklungszusammenarbeit im Finanzsektor aktiv und engagiert sich unter anderem für die Gründung von Mikrokreditbanken, für die Hilfe beim Zugang zu Finanzdienstleistungen, für die Einführung dualer Berufsausbildung nach deutschem Sparkassen-Vorbild und für die finanzielle Bildung, sowohl für Bankmitarbeiter als auch für Kunden.

Haasis schloss seine Rede mit den Worten: „Wir haben viel erreicht in der Zeit meiner Präsidentschaft. Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, mich weltweit für dieses lokal ausgerichtete Bankenmodell einzusetzen und es zu stärken. Wenn es Sparkassen und Retailbanken gut geht, sind die Menschen und die Gesellschaft besser für eine globalisierte Welt gerüstet.“

 

Pressestimmen:

<link file:1940 _blank download internal link in current>Sparkassenzeitung Online, 21. November 2018

<link file:1927 _blank download internal link in current>Sparkassenzeitung Online, 14. November 2018

<link file:1930 _blank download internal link in current>Sparkassenzeitung, Nr. 46, Seite 1, 16.November 2018

<link file:1932 _blank download internal link in current>Südwestpresse Ulm, Landesteil Baden-Württemberg, 17.November 2018

<link file:1931 _blank download internal link in current>Südwestpresse, Regionalausgabe, Zollernalbkurier Balingen, 16. November 2018

<link file:1929 _blank download internal link in current>Schwarzwälder Bote, Seite 12, 16. November 2018

<link file:2013 _blank download internal link in current>Verwaltungszeitung Baden-Württemberg, 1/2019, Seite29

 

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Carina Bauer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Sparkassenstiftung für internationale Kooperation e.V., Tel.: +49 228 9703 6608, E-Mail: carina.bauer@sparkassenstiftung.de

Deutsche Sparkassenstiftung für internationale Kooperation e.V.
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Fax: 0228 9703-6613 oder -6630

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