Kreditrotationsfonds im östlichen Afrika - Eine strukturelle Unterstützung nicht nur zur COVID-19 Pandemie

Die Deutsche Sparkassenstiftung für internationale Kooperation ist in Ostafrika in Burundi, Kenia, Ruanda, Tansania und Uganda engagiert. Hauptaufgabe ist die finanzielle Inklusion der ländlichen Bevölkerung. Dies erfolgt unter anderem über die Stärkung der Partner, also der Dachorganisationen für Mikrofinanzinstitute und Spar- und Kreditgenossenschaften.

Die 23. Jahreshauptversammlung am 16. Oktober 2020, bei der die Agenda des CRF/CFF-Fonds für die Mitglieder wieder eingeführt wurde.

Die ostafrikanischen Kreditrotationsfonds – Cash-Flow Schemata.

Angestellte der Mikrofinanzinstitute nehmen an einer internen Schulung der Deutschen Sparkassenstiftung zur Implementierung des CRF/CFF-Systems teil.

Die mehrfach angeordneten Lockdowns im Zuge der COVID 19-Pandemie haben die Bevölkerung und die kleinen Geschäfte und Unternehmen, sowie die Mikrofinanzinstitute in ländlichen Gebieten Ostafrikas stark belastet. Die ländliche Bevölkerung hat teilweise kein Einkommen erhalten und musste von den geringen Ersparnissen leben.

Kleinst-, Klein- und mittleren Unternehmen sind die Verlierer

Vor allem kleine Unternehmen haben massive Umsatzeinbußen zu verzeichnen und können oft ihre Kredite nicht zurückzahlen. Bei vielen Mikrofinanzinstituten, die diese Kleinkredite vergeben, kommt es daher zu einer Liquiditäts- und Kreditklemme. Das liegt daran, dass weniger Spareinlagen gebildet wurden, Kredite nur teilweise zurückgezahlt werden und die Refinanzierungsmitteln ausbleiben.

Kreditrotationfonds als Brücke für Mikrofinanzinstitute

Hier setzen die Kreditrotationsfonds an, welche die Deutsche Sparkassenstiftung mit ihren lokalen Partnern in Burundi, Kenia und Tansania aufgelegt hat. Ziel der Kreditrotationsfonds ist, dass die Fondsmittel revolvierend auf der Ebene der Mikroinstitute und auf Ebene der Kundinnen und Kunden ausgelegt werden. Erfolgreich zurückgezahlte Kredite werden dabei erneut ausgezahlt und multiplizieren im Zeitablauf das ursprüngliche Fondvolumen, wodurch weitere Kundinnen und Kunden erreicht werden können. Die kurze durchschnittliche Laufzeit von sechs Monaten beschleunigt diesen Effekt. Verwaltet werden die Fonds von den lokalen Partnerorganisationen.

Ein transparenter Entscheidungsprozess in der Kreditvergabe

Unter anderem wurden Auswahlkriterien für förderfähige Mikrofinanzinstitute und der zu unterstützenden Kundensegmente definiert. Begleitend trainiert die Deutsche Sparkassenstiftung die Mikrofinanzinstitute und deren Kundinnen und Kunden. Angeboten werden die Business Games sowie Trainings zur Cash-Flow-orientierten Kreditantragsprüfung, Kredit- und Risikomanagement und Zahlungsverzugsmanagement.

Ein erfolgreicher Start in Tansania
Am Beispiel Tansania wurde die bereits bestehende Central Finance Facility – CFF, gemeinsam mit dem lokalen Dachverband der Spar- und Kreditgenossenschaften weiter ausgebaut. In der CFF können Verbandsmitglieder standardisiert und sicher Gelder anlegen und im Gegenzug Refinanzierungsmittel für Kredite bekommen. Die Regulierungsbehörde der Spar- und Kreditgenossenschaften nimmt die Aufsicht über die Refinanzierungseinrichtung CFF wahr. Diese soll in Tansania auch nach der Corona-Pandemie für weitere strukturelle Unterstützung im Mikrofinanzsektor zur Verfügung stehen. Dabei wird der Fonds durch Ertragsthesaurierung und Akquise weiterer Finanzmittel von anderen Organisationen gestärkt.

Kreditrotationsfonds tragen mit ihrer Struktur zur nachhaltigen Versorgung der Kreditwirtschaft bei. Dadurch verbessert sich die Situation für Mikrofinanzinstitute und für die Menschen vor Ort, einem wichtigen Ziel der Aktivitäten der Deutschen Sparkassenstiftung im östlichen Afrika. 

von Robert Rowohl und Jennifer Berbuir

Deutsche Sparkassenstiftung für internationale Kooperation e.V.
Simrockstraße 4, 53113 Bonn

Phone: +49 228 9703-0
Fax: +49 228 9703-6613 or -6630

» E-Mail

Bitte schalten Sie JavaScript an, wenn Sie Google Analytics deaktivieren möchten.