Michael Kühl: Von der Berliner Sparkasse nach Indonesien

Im Jahr 1994 begann Michael Kühl seine Karriere in der Sparkassen-Finanzgruppe bei der Berliner Sparkasse. In 2006 wechselte er als Auslandsexperte für Kreditsanierungen zur Deutschen Sparkassenstiftung. Aktuell ist er als Regionalkoordinator für Indonesien und die Philippinen im Projektbüro auf Bali tätig.

1. In welcher Institution der Sparkassen-Finanzgruppe haben Sie Ihre Karriere begonnen und was hat Sie zur Sparkasse gebracht?

Bei der Berliner Sparkasse – damals eine Abteilung der Landesbank Berlin. Hauptmotivator war die tiefe Überzeugung, dass klassisches Retail Banking, welches die Sparkasse als ein tief in der Region verwurzeltes Institut allen zur Verfügung stellt, die Grundlage eines jeden Finanzwesens ist. Die mehr als 240-jährige Geschichte der Sparkassen zeigt eindrücklich, dass regionales Retail Banking einen großen Nutzen für die Menschen und die Unternehmen generiert und das Gemeinwesen fördert. Diesen Nutzen mit dem Anspruch zu verbinden, dass das Unternehmensziel nicht die Gewinnmaximierung für die Eigentümer ist, sondern das gesunde Wachstum des Finanzinstituts, um noch mehr Menschen und Unternehmen der Region zu helfen, machen die Sparkassen zu einem `unwiderstehlich´ guten Angebot.


2. Wie lange arbeiteten Sie für diese Institution? Beschreiben Sie bitte kurz Ihre Sparkassenlaufbahn.

Über 10 Jahre habe ich bei der Berliner Sparkasse und Berliner Landesbank gearbeitet.
Von September 1994 bis 1997 absolvierte ich meine erfolgreiche Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Berliner Sparkasse. Anschließend absolvierte ich im Rahmen einer Personalentwicklungsmaßnahme ein Vollzeitstudium zum Diplom- Kaufmann mit Schwerpunkt Bankmanagement an der Fachhochschule. Zu diesem nichtöffentlichen Studiengang entsandten die Berliner Banken ihre Studenten, die während der gesamten Zeit einen 50%-igen Teilzeitarbeitsvertrag mit der Bank erfüllen mussten. Während meines Studiums arbeitete ich zu Beginn in der Privatkundenbetreuung im Filialgeschäft und spezialisierte mich nach Absolvierung innerbetrieblicher Praktika, u.a. im Auslandsgeschäft der Landesbank Berlin, auf das Kreditgeschäft. Dort arbeitete ich zunächst als Junior Kreditanalyst der Berliner Sparkasse in der Kreditabteilung für Kleinunternehmenskunden und anschließend als Kreditreferent der Landesbank Berlin für mittelständische Handelsunternehmenskunden. Die letzten vier Jahre bevor ich im Januar 2006 zur Deutschen Sparkassenstiftung wechselte, arbeitete ich als Referent der Landesbank Berlin in der Kreditrisikobetreuung für ausfallgefährdete mittelständische Unternehmenskunden.
 

3. Wann begannen Sie Ihre Karriere bei der Deutschen Sparkassenstiftung für internationale Kooperation und was motivierte Sie in der internationalen Zusammenarbeit tätig zu sein?

Vor 16 Jahren. Ich begann meine Arbeit für die Deutsche Sparkassenstiftung im Januar 2006. Damals war ich 30 Jahre alt und arbeitete als Langzeitexperte für den Sparkassen- Wiederaufbaufonds für Südasien in der indonesischen Provinz Aceh, welche durch den verheerenden Tsunami im Dezember 2004, der 150.000 Opfer forderte, großflächig verwüstet wurde. Ich wollte mein Know-how als Sanierungsspezialist im Kreditgeschäft bei der Landesbank Berlin für die Deutsche Sparkassenstiftung vor Ort für den Wiederaufbau der wirtschaftlichen Existenz von Acehs Kleinstunternehmen einsetzen. Im Folgeprojekt mit den im Eigentum der Provinzregierung stehenden Entwicklungsbanken, den sog. BPDs (Bank Pembangunan Daerah), ging es mir darum, die Win-Win-Situation einer auf das Gemeinwohl ausgerichteten Geschäftspolitik von Regionalbanken am Beispiel der Mikrofinanz zu veranschaulichen. Knapp 99 % oder mehr als 64 Mio. Unternehmen in Indonesien sind als Mikrounternehmen klassifiziert. Diese haben oft nur eingeschränkten Zugang zu Finanzierungen bei formalen Banken.


4. Welche Erfahrung haben Sie aus der Arbeit bei Ihrer Sparkasse oder Sparkasseninstitution mit in Ihre Projektregion genommen?

Ich habe mein fundiertes KMU (Kleine und Mittlere Unternehmen) Kreditwissen sowie meine Erfahrungen aus der Kreditsanierungsbetreuung mitgebracht. Auch die Arbeitserfahrung in der Personalvertretung bei der Landesbank Berlin, sowohl in der Jugend- und Auszubildendenvertretung als auch im Personalrat kann ich einbringen. Die Fähigkeit, Herausforderungen eingehend zu analysieren und Maßnahmenpläne entwickeln zu können ist sehr hilfreich. Zusammen mit den Verhandlungserfahrungen aus der Personalvertretung ist sie besonders wertvoll für das Verstehen der Situation und der Bedürfnisse der Stakeholder sowie dem Finden der besten Lösung für alle Beteiligten.

Mehr zu unseren Projekten in Indonesien und den Philippinen erfahren Sie hier.

Deutsche Sparkassenstiftung für internationale Kooperation e.V.
Simrockstraße 4, 53113 Bonn

Telefon: 0228 9703-0
Fax: 0228 9703-6613 oder -6630

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